Keine Krankenhausreform auf Kosten des ländlichen Raumes

Wir brauchen eine Krankenhausreform! – da ist sich der SPD-Ortverein Königs Wusterhausen einig. Den aktuellen Vorschlag des Gesundheitsministers, Karl Lauterbach, sieht der Ortsverein allerdings sehr kritisch.

Im Rahmen seines Themenhalbjahres „Gesundheitspolitik“ beschäftigte sich der SPD-Ortsverein auf seiner Mitgliederversammlung am 30.03.2023 intensiv mit dem Diskussionsstand zur geplanten Krankenhausreform. Unter Beteiligung von Fachexperten, wie Sebastian Karmann aus dem Medizinmanagement von Vivantes und dem Regionalgeschäftsführer der SANA AG, Dr. Christian von Klitzingen, wurde die geplante Level-Einstufung von Krankenhäusern kritisch betrachtet. Der Vorschlag des Gesundheitsministers greift aus Sicht des Ortsvereins tief in die Länderhoheit ein, die bisher die Krankenhausplanung verantworten und er gefährdet Standorte, besonders im ländlichen Raum.

Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und Landtagsabgeordnete, Ludwig Scheetz, resümierte zur Diskussion:

„Krankenhäuser sind Eckpfeiler der Gesundheitsversorgung in Brandenburg und wir müssen auch künftig breit aufgestellt bleiben. Wenn der Vorschlag so bleibt, besteht die gravierende Gefahr, dass zwischen Berlin und Dresden keine gynäkologische Versorgung mit Kreißsälen mehr gibt. Dazu darf es nicht kommen!“

Darüber hinaus stehen Königs Wusterhausen, der Landkreis und das Land Brandenburg aus Sicht des Ortsvereins vor einer großen Herausforderung: 44 Prozent der Haus- und Fachärzte in Brandenburg sind älter als 60 Jahre, weshalb auch die ländliche allgemein- und fachmedizinische Versorgung in Gefahr ist. Die stärkere ambulante Ausrichtung von Krankenhäusern und die Weiterentwicklungen von medizinischen Versorgungszentren kann ein guter Ansatz sein, hier sind die detaillierteren Diskussionen abzuwarten.

Im Nachgang der Diskussion forderte die SPD Königs Wusterhausen, dass die Planungshoheit über die Krankenhausplanung bei den Ländern verbleiben sollte und Kooperationen zwischen unterschiedlichen Trägern und Häusern unterstützt und gefördert werden sollten, um die unterschiedlichen Angebote gegenseitig zu ergänzen.