4. Vorausschauend gestalten: Königs Wusterhausen auf dem Weg in die Zukunft.

Schon immer war Königs Wusterhausen eine Stadt im Wandel – eine Stadt, die sich den Herausforderungen ihrer Zeit stellt und mutig in die Zukunft blickt. Doch heute ist die Geschwindigkeit des Wandels und der Veränderungen schneller als je zuvor. Digitalisierung, moderne Mobilität und globale Veränderungen prägen unsere Welt. Als Stadt müssen wir uns diesen Entwicklungen stellen.

Wir sind fest entschlossen, unsere Stadt auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten. Denn wir glauben an die Kraft des Fortschritts, an die Möglichkeiten, die die Zukunft bereithält, und an die Fähigkeit unserer Gemeinschaft, die damit verbundenen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Wir wollen nicht nur den Wandel erleben, sondern ihn aktiv gestalten – zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger von Königs Wusterhausen.

Wir nehmen Sie mit auf eine Reise in die Zukunft unserer Stadt. Gemeinsam wollen wir die Weichen stellen für eine zukunftsorientierte Entwicklung, die Königs Wusterhausen zu einem lebendigen, dynamischen und innovativen Lebensraum macht.

4.1 Mobilität der Zukunft: Auf dem Weg in eine vernetzte Stadt

In Königs Wusterhausen entwickeln wir eine umfassende und zukunftsorientierte Mobilitätspolitik, die die Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt. Dabei legen wir großen Wert auf die Sicherheit und den Komfort aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie auf ökologische Nachhaltigkeit. Der Prozess der Erarbeitung eines umfassenden Mobilitätskonzeptes für Königs Wusterhausen läuft bereits und soll im Jahr 2024 abgeschlossen werden.

Wir wollen Mobilität auf vielen Wegen sicherstellen und attraktive Alternativen zum Individualverkehr anbieten. Unser Anspruch ist es, die wachsenden Herausforderungen von zunehmenden Pendlerströmen im Flughafenumfeld für die Stadt anzupacken. Wir machen keine Politik gegen das Auto, weil wir wissen, dass das Auto in den kommenden Jahrzehnten weiterhin fester Bestandteil der Mobilität ist. Wir wollen Menschen aber mit attraktiven Angeboten überzeugen, freiwillig alternative Mobilitätsformen zu nutzen.

Königs Wusterhausen liegt zwischen den beiden Wachstumsmotoren des Landes: dem Flughafen Berlin-Brandenburg und der Giga-Factory von Tesla in Grünheide. Das hat erhebliche Auswirkungen auf den Straßen- und Zugverkehr in unserer Stadt. Aktuell pendeln ca. 10.000 Menschen pro Tag aus KW, um in Berlin oder im Umkreis zu arbeiten. Die Verkehrssituation in unserer Stadt ist nicht nur aufgrund anwachsender Pendlerströme durch den Flughafen oder Tesla, sondern auch durch das Wachstum in Folge des Zuzugs, insbesondere in den Ortsteilen Zeesen und Zernsdorf, angespannt. Das ist bei den Betrachtungen der Mobilitätskonzepte zu berücksichtigen. Die Konzepte sind regelmäßig zu evaluieren.

Wir werden einen Masterplan Barrierefreiheit anstoßen, der sicherstellt, dass alle Menschen sich ihren Umständen gemäß optimal im Stadtgebiet bewegen können. Wir wollen ein Förderprogramm auflegen, das beispielsweise Gewerbetreibende in der Innenstadt bei der Herstellung barrierefreier Zugänge unterstützt. Barrierefreiheit betrifft nicht nur Seniorinnen und Senioren mit Gehhilfen, sondern auch Menschen mit Behinderungen und Familien mit Kinderwagen.

Wir machen Königs Wusterhausen zur fahrradfreundlichen Stadt. Die Infrastrukturentwicklung in der Stadt soll darauf ausgerichtet werden. Wer auf das Rad in der Stadt umsteigt, entlastet den Autoverkehr, die Umwelt und die Parkplatzsituation. Königs Wusterhausen verbessert die Mobilität mit dem Fahrrad im Alltag und wird darüber hinaus attraktiver für den Fahrradtourismus.

Im gesamten Stadtgebiet wollen wir optimale Fahrradwege vorhalten und allen Radfahrenden einen Stellplatz ermöglichen. Wir werden den Ausbau des Radwegenetzes bis 2030 deutlich verbessert haben. Wir wollen echte Fahrradwege statt sogenannter Angebotsstreifen, um Unfallschwerpunkte abzubauen. Die Konzeptionen werden im engen überregionalen Austausch erarbeitet. Wir werden uns dafür einsetzen, dass uns Landkreis, Land, Bund und EU mit Fördermitteln für die Erfüllung unseres Ziels unterstützen. Wir erstellen eine Prioritätenliste für den Radwegebau. Straßenbaumaßnahmen sollen mit Radwegen kombiniert, mitgeplant und umgesetzt werden.

Wir wollen eine direkte Radweganbindung an den BER, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine nachhaltige Mobilitätsalternative zu bieten.

Zusätzlich zum Ausbau des Radwegenetzes gibt es ein Konzept für ein Orientierungs- und Leitsystem mit entsprechenden Radwegekarten, die in allen öffentlichen Einrichtungen erhältlich sein sollen.

Wir halten am Bau des Fahrradparkhauses fest und erwarten von der Stadtverwaltung, die nötige Finanzierung auch mithilfe von Fördermitteln des Landes sicherzustellen.

Auch wenn wir unseren Fokus der Verkehrspolitik auf Alternativen zum Auto ausrichten, möchten wir den fließenden und ruhenden Straßenverkehr nicht vernachlässigen. Die Belastungen des Straßenverkehrs sind fast täglich in der Stadt spürbar.

Wir kämpfen für eine Stadt, in der fließender Verkehr sichergestellt ist und es ausreichende Parkmöglichkeiten gibt. Straßenverkehr muss in Einheit mit anderen Verkehrsträgern betrachtet werden und Anknüpfungspunkte, wie beispielsweise Park&Ride-Parkplätze, sollen in Zukunft ausreichend vorhanden sein, auch für Bahnreisende, aus den umliegenden Städten und Gemeinden, die dafür in unsere Innenstadt strömen.

Für die Entlastung der Parksituation wollen wir ein Parkhaus auf der Ostseite des Bahnhofs bauen. Weiterhin unterstützen wir die Überlegungen des Landkreises für den Bau eines Parkdecks im „Behördenviertel“ und den Bau eines Parkhauses auf dem Gelände des Krankenhauses. Die Parkraumbewirtschaftung in der Stadt unterziehen wir einer Prüfung.

Die Stadt muss sich auf den Wandel der Antriebstechnik von Autos und anderen Fahrzeugen einrichten und Angebote für alternative Antriebstechniken schaffen. Der Ausbau von Ladesäulen für Elektro-Autos wird forciert. Dabei sollen auch Wohngebiete mit Mehrfamilienhäusern berücksichtigt werden, bspw. durch die Errichtung von 11kw-Ladesäulen.

Die Schleuse in Neue Mühle ist ein verkehrliches Nadelöhr. Das muss beseitigt werden. Wir setzen uns für eine Neukonzipierung der Verkehrsführung an der Schleuse Neue Mühle ein, welche auch einen barrierefreien Übergang sicherstellt. Die anstehende umfassende Sanierung der Schleuse Neue Mühle muss in Einklang gebracht werden mit anderen verkehrsbeeinträchtigenden Maßnahmen im Stadtgebiet, insbesondere mit der Baustelle an der Bahnunterführung am Kreisverkehr. In jedem Fall muss bei Bauarbeiten ein barrierefreier Übergang sichergestellt werden.

Die Nutzung von Bussen durch viele Menschen muss zur Normalität gehören. Wir sehen einen Busverkehr in der Zukunft, der in regelmäßigen Abständen die An- und Verbindung aller Teile der Stadt sicherstellt und dies auch in den Abendstunden sowie an den Wochenenden. Königs Wusterhausen soll eine Stadtlinie haben, die nicht nur die Innenstadt befährt, sondern das gesamte Stadtgebiet.

Der Ausbau der Taktung und die Modernisierung des Busverkehrs sollen die Fahrtzeit und die Wartezeit vor allem für Seniorinnen und Senioren, sowie Schülerinnen und Schüler verkürzen und damit lange Wege minimieren.

Wir setzen uns dafür ein, alle Bushaltestellen weiter zu modernisieren (durch Beleuchtung, Überdachungen und eine sichergestellte Barrierefreiheit) und mit digitalen Informationssystemen auszustatten.

Wir werden in der Überarbeitung des Nahverkehrsplans daran arbeiten, dass die Taktfrequenzen der Busse erhöht werden und es in den Abendstunden sowie am Wochenende Angebote gibt. Insbesondere die abgelegeneren Gebiete müssen besser angebunden werden. Wir werden darüber hinaus prüfen, ob die Stadt eigene ergänzende Angebote benötigt und selbst finanziert.

Wir werden uns für die Einrichtung einer PlusBus-Linie zwischen Königs Wusterhausen und Erkner einsetzen.

4.2 Digitale Innovation: Königs Wusterhausen auf dem Weg ins digitale Zeitalter

Der digitale Wandel durchdringt alle Lebensbereiche und bietet uns eine einzigartige Gestaltungsmöglichkeit für unsere Stadt. Unser Ziel ist es, alle Einwohnerinnen und Einwohner auf diesem Weg mitzunehmen. Digitalisierung betrachten wir als Chance für Verwaltung, Wirtschaft, Gesellschaft, Ehrenamt, Seniorinnen und Senioren, Bildung sowie Politik. Als Wiege des Rundfunks möchten wir an die Chancen von Innovationen wieder anknüpfen und unsere Stadt für die Zukunft rüsten.

Um am digitalen Wandel teilzuhaben, ist der Erwerb digitaler Kompetenzen unerlässlich. Daher fördern und unterstützen wir Digitalisierungsmaßnahmen in den Bereichen Ausstattung, Aus- und Fortbildung von pädagogischem Personal sowie die konzeptionelle Einbindung in Schulen und Bildungsinstitutionen.

Gemeinsam mit der Stadtverwaltung werden wir einen Masterplan „eGovernment-KW“ erarbeiten, um Behörden- und Verwaltungsleistungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende zu digitalisieren und damit zu vereinfachen.

Auch im Tourismus und Stadtmarketing sehen wir großes Potenzial durch Digitalisierung. Die Einführung einer Stadt-App für Königs Wusterhausen ermöglicht es, alle Informationsangebote, Veranstaltungen und Erlebnismöglichkeiten für Touristinnen, Touristen und Bürgerinnen, Bürger zentral zugänglich zu machen.

Ein „Aktiv-Digital-Zentrum“ für Gewerbetreibende in Königs Wusterhausen wird etabliert, um Klein- und Mittelständlerinnen Unterstützung bei Fragen der Digitalisierung und des eCommerce anzubieten. Hierbei werden wir aktiv bei der Gewinnung von Fördergeldern unterstützen, um die Digitalisierung in unserer Stadt voranzutreiben.

4.3 Nachhaltige Entwicklung: Gemeinsam für eine grünere Zukunft

Der Klima- und Umweltschutz ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, der wir uns in Königs Wusterhausen mit Entschlossenheit stellen. Unsere Vision ist eine lebenswerte Stadt, in der Natur und Umwelt geschützt und nachhaltig genutzt werden, um kommenden Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlassen.

Wir werden den Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft vorantreiben und den Einsatz fossiler Brennstoffe reduzieren. Dabei werden wir Bürgerinnen und Bürger ermutigen und unterstützen, auf nachhaltige Energiequellen umzusteigen. Die notwendige Wärmeplanung soll dazu zur Richtschnur werden.

Die Schaffung von Grünflächen und die Pflege des städtischen Grüns sind essenziell für ein gesundes Stadtklima. Wir werden daher die Anlage von Parks, Grünstreifen und urbanen Gärten fördern und bestehende Grünflächen erhalten und ausbauen.

Der Ausbau des Radwegenetzes und die Förderung des Fahrradverkehrs sind zentrale Bausteine unserer Verkehrspolitik. Wir werden sichere Fahrradwege schaffen, Fahrradstellplätze ausbauen und Anreize für den Umstieg auf das Fahrrad schaffen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern.

Wir werden energetische Sanierungsmaßnahmen fördern und Anreize für energieeffizientes Bauen und Wohnen schaffen. Durch die Modernisierung von Gebäuden können wir den Energieverbrauch senken und gleichzeitig die Lebensqualität erhöhen.